Es wird gedreht, gedrückt, gekippt: Zunehmende Bordelektronik macht den Innenraum von Fahrzeugen immer mehr zur multifunktionalen Schaltzentrale. Das Fahren wird dadurch sicherer und komfortabler. Bevor die Bedienelemente für Handbremse, Navi, Klima und Co. jedoch in den Konsolen verschwinden, werden sie von hochsensiblen Sensoren genau geprüft. Diese messen vor allem die Funktionalität, aber auch, ob die Knöpfe dem Gefühl der Fahrzeugführer entsprechen.
Was mit elektrischen Fensterhebern vor Jahrzehnten begann, ist längst zum Standard erwachsen: An Bord von Autos hat Elektrik die Mechanik abgelöst, um den Bedienern ein einfacheres und sichereres Fahren zu ermöglichen. Wurde unlängst beispielsweise noch ruckartig am klobigen Handbremshebel gezogen, reicht heute ein eleganter Druck auf einen Knopf aus. Doch nicht nur das: Multifunktionale Bedienelemente wie das zentrale Stellrad in der Mittelkonsole erlauben den Fahrern intuitiven Zugriff auf zahlreiche Systeme wie Navi, Musik- oder Klimaanlage, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen.
Damit die Knöpfe verlässlich arbeiten, durchlaufen sie intensive Tests. Erst wenn sie auf Prüfanlagen ihre Funktionalität unter Beweis gestellt haben, finden sie den Weg ins Fahrzeug. Herzstück der Prüfanlagen sind piezoelektrische Sensoren des Messtechnikexperten Kistler, die beispielsweise die Kraft, die auf einen Knopf ausgeübt wird, oder die Rastmomente eines Drehrads messen. Die Sensoren zeichnen sich durch ihre hohe Empfindlichkeit aus, die es ihnen erlauben, selbst bei minimalen physikalischen Kenngrößen verlässliche Ergebnisse zu liefern. Liegen die festgestellten Werte außerhalb der definierten Parameter, weist dies auf einen Herstellungs- oder Materialfehler hin. Ein teurer Ausbau des installierten Schalters oder – im schlimmsten Fall – eine lebensbedrohliche Fehlfunktion im Betrieb ist somit ausgeschlossen.
Sicherheit durch Funktion und Haptik
Die Norm-Parameter sind nicht nur auf die sicherheitsrelevanten und funktionalen, sondern auch die haptischen Eigenschaften des Schalters ausgerichtet. So erwarten die Fahrzeuglenker hör- und spürbares Feedback von den Bedienelementen, um beispielsweise die Gewissheit zu bekommen, ihren Wagen wegrollsicher abgestellt zu haben. Dabei kann ein Knopfdruck noch mehr verraten: Es entspricht dem natürlichen Empfinden der Bediener, dass Knöpfe für elektrische Fensterheber mit weniger Widerstand zu betätigen sind als jene für die – wesentlich sicherheitskritischere – Handbremse. Aus technischer Sicht bräuchte es diesen Unterschied gar nicht zu geben.
Für Fahrzeughersteller erweisen sich die kleinen Messsensoren somit als echte Multitalente: Sie garantieren die Fahrzeugsicherheit durch präzise Funktionsprüfungen und helfen dabei, dass die Fahrzeugnutzer mit einem guten Gefühl unterwegs sind. Für die weitere Entwicklung der Bordelektronik von Fahrzeugen sind sie damit nicht wegzudenken.