Nachhaltiger Motorsport, ist das nicht ein Widerspruch in sich? Nicht für Forze Hydrogen Racing. Gegründet im Jahr 2007, als die künftige Wasserstoffwirtschaft noch eine weit entfernte Vorstellung war, begann das studentische Team im Umfeld der TU Delft mit der Entwicklung eines kleinen Go-Karts. Heute arbeitet das Team Forze an der neunten Generation mit Wasserstoff angetriebener Fahrzeuge. Der Forze IX ist ein kompletter Le-Mans-Prototyp-Rennwagen mit beeindruckenden Leistungswerten: Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter drei Sekunden, eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und eine Brennstoffzellenleistung von 240 kW (600 kW mit Boost). Mit seinem neuen Fahrzeug will das Team Forze in der GT-Klasse der Supercar Challenge gegen konventionell angetriebene Autos antreten – und damit zeigen, was mit umweltfreundlichen Rennwagen und Wasserstoffantrieb möglich ist.
„Forze“ steht für Formula Zero, eine Serie von Null-Emissionen- Motorsportwettbewerben von 2008 bis 2011, die das niederländische Team in früheren Jahren dreimal in Folge gewonnen hat. „Wir haben uns dann entschieden, einen Schritt weiter zu Full-Size- Rennwagen zu gehen, um unsere Wasserstoff-Technologie weiterzuentwickeln. Das erste dieser Fahrzeuge, der Forze VI, hält noch immer den Rundenrekord für Wasserstoffautos auf dem Nürburgring“, sagt Thomas Noordzij, der gemeinsam mit einem Kollegen für PR und Marketing bei Forze verantwortlich ist. „Doch das war lange bevor ich im August 2022 zum Team stieß. Wir beginnen jedes Jahr im August wieder mit einer neuen Auswahl von Studierenden.“ Etwa 30 Voll- und 30 Teilzeitkräfte arbeiten im Moment für Forze, das mittlerweile zu einer unabhängigen Stiftung geworden ist, getrennt von der Universität. „Während der Arbeit für Forze werden die Teilnehmenden nicht bezahlt, aber gewinnen natürlich unermessliche Erfahrung und praktische Einsichten während ihrer Zeit hier“, so Noordzij weiter. „Um die Kontinuität zu sichern, bleiben alle Alumni von Forze in unserem Netzwerk verbunden und stehen zur Verfügung, um Wissen zu teilen und das aktuelle Team wenn nötig zu unterstützen.“