Der Holzbau erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance: Seit Jahrhunderten aus den Städten verbannt, kehrt er dank besserer Feuerschutzmethoden langsam zurück. Das hat auch damit zu tun, dass Holzhäuser großes Potenzial als Kohlendioxidsenke besitzen, um den Treibhauseffekt zu vermindern: ein Kubikmeter Holz speichert etwa eine Tonne CO2. Was das Wissen darüber betrifft, liegt Holz jedoch gegenüber Materialien wie Stahl und Beton, die seit dem 19. Jahrhundert das Bauen dominiert haben, zurück.
Trotzdem gibt eine lange Tradition des Bauens mit Holz. Holz wird seit Hunderten von Jahren als Baumaterial für Häuser und religiöse Gebäude eingesetzt, und manche im Asien des 7. und 8. Jahrhunderts gebaute Pagoden stehen heute noch immer. Weltweit nehmen die Aktivitäten im Holzbau und in der Industrie zu; das Zentrum liegt in Europa mit einem Schwerpunkt in den deutschsprachigen Ländern und Skandinavien, wo bereits etablierte Bauvorgaben und Wertschöpfungsketten existieren. An der ETH Zürich in der Schweiz widmet sich der Lehrstuhl für Holzbau am Institut für Baustatik und Konstruktion (IBK) der Forschung in den Bereichen hohe Gebäude aus Holz, Feuerschutz, Holz-Beton-Verbunde sowie Robustheit. Einige dieser Forschungsaktivitäten werden in Zusammenarbeit mit Industriepartnern durchgeführt.