Der Prüfablauf kann starten
Um Kapazitäten zu erweitern und anspruchsvolle Belastungsprüfungen an Schraubverbindungen durchzuführen, setzt man im zentralen Entwicklungszentrum von ZF in Friedrichshafen seit 2018 einen softwaregesteuerten Schraubenprüfstand von Kistler mit Vibrationseinheit ein. Damit lassen sich Konstruktion und Entwicklung zuverlässig prüfen.
Schrauben sind ohne Zweifel ein Thema, das einem im Alltag öfter begegnet: So gut wie jeder, ob handwerklich geschickt oder nicht, hat schon mal eine Schraube festgezogen. Im industriellen und verkehrstechnischen Bereich herrschen andere Anforderungen und Bedingungen als Zuhause. Wie komplex ist also das Ganze? Einer, der es wissen muss, ist Marcus Hornikel. Von seinen Kollegen als „Schraubenpapst“ bezeichnet, sorgt er als Teamleiter im Kompetenzzentrum Schraubverbindungen von ZF in Friedrichshafen seit 28 Jahren dafür, dass zusammenhält, was zusammengehört.
Als einer der weltgrößten Zulieferer von Fahrzeugtechnik betreiben die Getriebeexperten ein zentrales Forschungs-und Entwicklungszentrum am Bodensee, hinzu kommen lokale F&E-Einheiten. „Angefangen habe ich bei ZF 1985. Damals begann Schraubverbindungen relevant zu werden, so dass erste Richtlinien für die Reibwertprüfung festgelegt wurden. Heute haben wir bei ZF mit der Norm 5033 ein Regelwerk, das noch umfangreicher ist als der internationale Standard, die ISO 16047“, erzählt Hornikel. Der neue Prüfstand ist für eine Belastung bis maximal 1 000 Nm Drehmoment, 300 kN Vorspannkraft und 500 Nm Gewindemoment konfiguriert.
„Dank des Prüfstands von Kistler sind wir nicht nur in der Lage, effizienter zu arbeiten, sondern verfügen mit der dynamischen Belastungsprüfung unter Vibration über ganz neue Möglichkeiten, Komponenten auszulegen und zu konstruieren.“
Marcus Hornikel, Teamleiter im Kompetenzzentrum Schraubverbindungen von ZF