Für ein revolutionäres Luft- und Raumfahrt-Projekt bei Airbus steuert Kistler zwei hochgenaue Beschleunigungssensoren bei, die entscheidende Daten für das Design des Luftfahrzeugs liefern. Die sehr kleinen und leichten Sensoren – einer davon in der Lage, unter den Druck- und Temperaturbedingungen der Stratosphäre zu messen – bereiten den Weg für die weitere Verbesserung der Zephyr-Plattform.
Höhenplattformen (engl. High Altitude Platform Stations – HAPS) sind ein fehlendes Bindeglied in einer globalen Infrastruktur, die den Erdball mit fortgeschrittener Konnektivität und Fähigkeiten zur Beobachtung ausstatten soll. Anders als herkömmliche Flugzeuge sowie die sogenannten Unmanned Aircraft Systems (UAS) sind HAPS für einen Betrieb in der Stratosphäre über mehrere Monate ausgelegt. Eine der weltweit am weitesten entwickelten Höhenplattformen ist Airbus Zephyr (benannt nach einem antiken griechischen Windgott): Sie hält den Weltrekord für den längsten stratosphärischen Flug mit 25 Tagen, 23 Stunden und 57 Minuten.
Dank ihrer beiden Hauptfunktionen Erdbeobachtung und Konnektivität hat Zephyr – deren Produktionsstandorte in Farnborough (UK) liegen, wo sie ursprünglich entwickelt wurde – das Zeug dazu, globale Märkte und Kommunikationstechnologien umzuwälzen. 3,8 Milliarden Menschen haben noch immer keinen Zugang zum Internet, weil viele entfernte Regionen nicht über ausreichende Infrastruktur und Stromversorgung verfügen. Eines Tages soll Zephyr ihnen direkte, zuverlässige und reibungsfreie Verbindungen mit geringer Latenz bieten. Was die Erdbeobachtung angeht, so stellt Zephyr eine Ergänzungslösung zwischen Flugzeug, UAS und Satellit dar: Sie liefert hochauflösende, echtzeitnahe Bild- und Videoaufnahmen, Beobachtung rund um die Uhr und verfügt über die nötige Flexibilität zum Aufgabenwechsel. Doch welche Technologien machen all das möglich?