Christoph Klauser, was ist die Lebensdauer einer Brücke?
In der Regel liegt die Lebensdauer bei ungefähr 80 bis 100 Jahren. Viele der Brücken, die wir heute in Europa haben, wurden nach dem zweiten Weltkrieg gebaut und erreichen somit langsam das Ende ihrer Lebensdauer.
Was ist die grösste Herausforderung für Brücken?
Thomas Wuhrmann: Genau wie andere Bauwerke unterliegen auch Brücken verschiedenen Einflussfaktoren, die mit der Zeit zu Abnutzung oder Strukturveränderungen führen können. Das kontinuierlich wachsende Verkehrsaufkommen stellt sicher eine der grössten Herausforderungen dar. Durch die vielen und vor allem schweren Fahrzeuge werden Brücken heute innert kürzerer Zeit mehr belastet. Viele der heutigen Brücken wurden beim Bau auch gar nicht für diese enorme Belastung konzipiert. Hinzu kommen Umwelteinflüsse, wie etwa Wind oder Temperatur, die einer Brücke mit der Zeit ebenfalls zusetzen.
Ganz schön viele Faktoren – wie werden Brücken konkret überwacht?
Christoph Klauser: Brücken gehören zu den Ingenieurbauwerken. Für diese gibt es Normen, die Prüfungen und Nachrechnungen der Bauwerke in bestimmten Intervallen definieren. Die Strassenbetreiber, beispielsweise die ASTRA in der Schweiz oder die Autobahn GmbH in Deutschland, sind für die Umsetzung verantwortlich und beauftragen spezialisierte Ingenieurbüros mit der Durchführung. Mit manuellen Inspektionen und Nachrechnungen wird bestimmt, wie es um den Zustand einer Brücke steht. Um jedoch den effektiven Zustand und die Belastung einer Brücke mit den eingesetzten Modellen berechnen zu können, braucht es verlässliche Daten.