Für Vibrationstests und Modalanalysen am Boden und in der Luft setzt das Institut für Aeroelastik am DLR eine Vielzahl von Beschleunigungssensoren von Kistler ein. Mit unterschiedlichen Technologien und weiterentwickelten piezoelektrischen Sensoren wurde unter anderem ein genaues Abbild vom Schwingungsverhalten des neuen Forschungsflugzeugs ISTAR erstellt.
Die Bedeutung der Aerodynamik für Fahr- und Flugzeuge gehört – nicht zuletzt dank windschnittiger Coupés und Sportwagen – zumindest oberflächlich zum Allgemeinwissen. Anders verhält es sich jedoch mit der Aeroelastik, die das Schwingungsverhalten zum Beispiel eines Luftfahrzeugs untersucht. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gibt es dafür sogar eine eigenes Institut: Das Institut für Aeroelastik in Göttingen widmet sich mit seinen etwa 80 Mitarbeitenden unter anderem strukturdynamischen Untersuchungen von Flugzeugen, Hubschraubern, Windkraftanlagen und Turbomaschinen, um deren Vibrationseigenschaften im Detail zu analysieren.
Neben Versuchen im Windkanal, die zum Beispiel die Kopplungen von Luftströmung und Strukturschwingungen untersuchen (sogenanntes Flatterverhalten) sowie Simulationen, die das aeroelastische Verhalten möglichst genau vorhersagen (bis hin zum digitalen Zwilling), werden vor allem Ground Vibration Tests (GVT) durchgeführt: Das sind minutiös durchgeplante Schwingungsversuche am Boden, bei denen der Prototyp eines neuen Flugzeugs mit Hilfe von Schwingungserregern an verschiedenen Stellen des Flugzeugs (Flügel, Leitwerk, Rumpf etc.) künstlich zu Vibrationen angeregt wird. Diese werden von Beschleunigungssensoren aufgezeichnet, um die Schwingungsformen der Struktur, sogenannte Moden, zu ermitteln.