Ingenieuren in Montage und Fertigung steht heute eine Vielzahl von Verbindungstechniken zur Auswahl, die über spezifische Vor- und Nachteile verfügen. Eine davon ist das Clinchen (früher auch Durchsetzfügen), das im Automobilbau und darüber hinaus an Bedeutung gewinnt. Beim Clinchen werden zwei oder mehr Lagen Material (z.B. Bleche) kraft- und formschlüssig miteinander verbunden, ohne dass dabei geklebt oder geschweißt werden muss. Der Energieaufwand ist vergleichsweise gering und es können unterschiedliche Materialien und Dicken mit hoher Festigkeit verbunden werden. Im Unterschied zum Nieten und Schrauben ist kein Zusatzmaterial nötig, was zur hohen Kosteneffizienz des Clinchens beiträgt.
Entsprechend groß ist die Bandbreite der Anwendungsfälle. Bereits seit den 1980er Jahren setzen Fahrzeughersteller auf das Clinchen vollverzinkter Stahlbleche sowie verstärkt auf Aluminiumbleche. Typische Applikationen bilden zudem elektrische Bauteile, wie Strombrücken und Polklemmen, aber auch Komponenten für Steckdosen. Die verschiedenen Formen des Clinchens kommen außerdem bei Haushaltsgeräten, im Heizungs- und Lüftungsbau und sogar bei Fernsehern zum Einsatz – den Möglichkeiten sind prinzipiell kaum Grenzen gesetzt.